Die kleinen Mücken sehen zwar unscheinbar aus, können aber gefährliche Krankheiten übertragen. Und: Aufgrund des Klimawandels breiten sich Sandmücken immer weiter in Deutschland aus, was wiederum die Gefahr der Übertragung von Viren oder Parasiten erhöht.
Merkmale und Herkunft der Sandmücke
Heimisch sind Sandmücken am Mittelmeer, im Nahen und Mittleren Osten und in den Tropen. Die Mückenart mag es definitiv warm und breitet sich daher im Zuge des Klimawandels weiter nach Norden aus. 1999 wurden erstmals Exemplare der Sandmücke im Südwesten Deutschlands gesichtet. Heute ist die Mückenart in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg heimisch.
Merkmale der Sandmücke:
- ca. 2 bis 4 mm groß
- im Verhältnis zur Körpergröße große schwarze Knopfaugen
- stark behaarter sandfarbener Körper
Die Sandmücke gehört zu den sogenannten Poolsaugern: Sie beißt ein Loch in die Haut und saugt das sich daraus sammelnde Blut auf. Der Biss einer Sandmücke ist daher auch schmerzhaft und wird sofort bemerkt. Außerdem ist der Biss mit einem sehr starken Juckreiz verbunden.
Wie gefährlich sind Sandmücken?
Infizierte weibliche Sandmücken können durch ihren Stich Leishmaniose übertragen. Die als Leishmanien bezeichneten Parasiten führen zu schweren Hautentzündungen. Diese Entzündungen können sich auch auf die inneren Organe auswirken und einen tödlichen Verlauf nehmen.
Aktuell besteht jedoch in Deutschland noch keine Gefahr der Übertragung von Leishmaniose durch Sandmücken. Derzeit ist nur die Verbreitung der Sandmückenart Phlebotomus mascittii nachweisbar. Diese Art kann sich auch ohne Blutsaugen fortpflanzen.
Eine Übertragung der Leishmanien findet nur statt, wenn Sandmücken einen Infizierten und im Anschluss einen Gesunden stechen. Allerdings kann die Übertragung sowohl über einen infizierten Menschen als auch über ein infiziertes Tier geschehen. Deshalb ist es auch nicht empfehlenswert, Hunde aus Südeuropa mit nach Deutschland zu bringen, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass diese Tiere mit Leishmaniose infiziert sind.
Ganz ungefährlich ist die Sandmückenart Phlebotomus mascittii trotzdem nicht. Die Mücke kann auch Viren übertragen, z.B. ein Virus, das Sandmückenfieber hervorruft (auch Toskanafieber genannt). Dabei handelt es sich um eine grippeähnliche Erkrankung mit hohem Fieber und starken Kopfschmerzen. Als Folge davon kann eine Hirnhautentzündung entstehen.
Mit dem Klimawandel werden in Zukunft voraussichtlich noch weitere Sandmückenarten nach Deutschland gelangen und damit steigt wiederum die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern.
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