Wühlmäuse: Eine Gefahr für die Ernte

Sie ist klein, durchaus niedlich und kann zu einer ernsten Bedrohung für Ihre Pflanzen werden: Die Wühlmaus. Hierbei handelt es sich um ein Nagetier mit großen, scharfen Zähnen, das Gänge unter der Erde gräbt und sich von dort befindlichen Pflanzenteilen ernährt. Warum die Wühlmaus so gefährlich für Baumschulen, Obstplantagen und den heimischen Garten ist und was Sie gegen den Schädling unternehmen können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Was fressen Wühlmäuse und warum sind sie oft Ursache von Ernteausfällen?

Wühlmäuse ernähren sich vorwiegend von Blumenzwiebeln, Knollen und Jungwurzeln. Diese Bestandteile sind für die Pflanze überlebenswichtig – werden sie zu stark geschädigt oder gar komplett vertilgt, führt das unweigerlich zum Absterben der Pflanze. Auf diese Weise verursachen Wühlmäuse regelmäßig Ernteausfälle, was wiederum große wirtschaftliche Schäden zur Folge hat. Betroffen sind vor allem Baumschulen und Obstgärten, aber auch Gemüsekulturen wie Karotten, Spargel und Sellerie sind vor der Wühlmaus nicht sicher.

Wie erkenne ich eine Wühlmaus?

Der deutlichste Hinweis auf eine Wühlmaus sind aufgeworfene Erdhügel. Das allein reicht für eine eindeutige Schädlingsidentifikation jedoch nicht aus; schließlich verursacht auch der Maulwurf die typischen Erdhaufen – und dieser darf bekanntlich weder bekämpft noch getötet werden. Allerdings gibt es ganz wesentliche Merkmale, anhand derer Sie einen Wühlmaushügel von dem eines Maulwurfs unterscheiden können:

Wühlmaushügel

Die Wühlmaus verursacht eher flache Erdhaufen, die mit Gras und Wurzeln durchzogen sind. Sie sind kleiner als Maulwurfshügel und treten seltener auf. Der Ausgang befindet sich meist schräg zur Oberfläche. Die Tunnel selbst haben in der Regel eine hochovale Form

Maulwurfshügel

Maulwurfshügel sind größer und rundlicher als Wühlmaushügel. Zudem werden sie in regelmäßigen Abständen aufgeworfen.

Der Ausgang geht meist senkrecht ins Erdreich. Die Tunnel selbst haben in der Regel eine querovale Form

Wie sehen Wühlmäuse aus?

Anders als gemeinhin angenommen sind Wühlmäuse nicht nur nachts, sondern durchgängig aktiv. Daher ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass Sie das eine oder andere Exemplar zu Gesicht bekommen. So lassen sich der Befall abklären und entsprechende Bekämpfungsmaßnahmen einleiten. Zu den optischen Merkmalen der Wühlmaus zählen:

Größe 13 – 24 cm (Schwanzlänge 10 – 15 cm)
Gewicht 150 – 300 g
Fellfarbe und -struktur hellbraune, dunkelbraune oder schwarze Färbung mit dichter Fellstruktur
Kopfform stumpf mit kleinen Ohren, die mitunter vollständig im Pelz verborgen sind

Maulwurf oder Wühlmaus: Welche Unterschiede gibt es noch?

Nicht immer lässt sich der ungebetene Gast im Garten eindeutig identifizieren. Eine Unterscheidung ist dennoch relativ einfach: Werfen Sie einen genauen Blick auf Ihre Pflanzen und prüfen Sie, ob Fraßschäden vorliegen. Anders als Wühlmäuse ernähren sich Maulwürfe nämlich nur von Käfern, Würmern und anderen Kleintieren – Pflanzen rühren sie gar nicht an.

Was kann ich gegen Wühlmäuse unternehmen?

Wer seine Beete effektiv vor Wühlmäusen schützen möchte, sollte schon beim Einpflanzen auf Nummer Sicher gehen. Mithilfe spezieller Drahtkörbe verhindern Sie, dass Wühlmäuse an die Wurzeln gelangen und diese schädigen. Liegt bereits ein Befall vor, schadet es nicht, auf den einen oder anderen natürlichen Schädlingsbekämpfer zu setzen: Wer z.B. eine Katze im Garten hat, verfügt über einen ausdauernden Jäger, der die Population in Schach hält. Auch Eulen und Bussarde können bei der Wühlmausbekämpfung helfen – bringen Sie doch ein paar einladende Sitzstangen an, um die Greifvögel anzulocken.

Wühlmausfallen dürfen nur vom Fachmann eingesetzt werden!

Baumärkte, Gartencenter & Co. bieten diverse Mausefallen an, von denen sich die meisten grundsätzlich jedoch nur bedingt zur Bekämpfung von Wühlmäusen eignen. Aber Achtung! Grundsätzlich gilt: Sowohl Schlagfallen als auch Lebendfallen dürfen zwar von einem Baumarkt usw. verkauft und von einer Privatperson bezogen werden, aber das Aufstellen/das Scharfschalten der Fallen darf ausnahmslos nur von einer speziell ausgebildeten, geprüften und gewerbetreibenden Person – z.B. dem Schädlingsbekämpfer – vorgenommen werden! Das Aufstellen/das Scharfstellen von Fallen durch Privatpersonen/Laien ist nach Tierschutzgesetz strikt verboten!

Wühlmäuse mit Gas oder Giftködern loswerden: Eine Aufgabe für den Fachmann

Wühlmäuse können auch mit Gas oder Giftködern behandelt werden. Hier besteht jedoch die Gefahr der unsachgemäßen Anwendung, was nicht nur für die Schädlinge, sondern auch für den Laien schlimme Folgen haben kann. Holen Sie sich deshalb lieber einen professionellen Schädlingsbekämpfer ins Boot, der sich schnell, wirksam und fachgerecht um Ihr Wühlmausproblem kümmert.

Bildquelle: Adobe Stock – dblumenberg

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