Speckkäfer: Lästling oder Gefahr für die Gesundheit?

Während der Speckkäfer in der Natur eine wichtige Funktion im Ökosystem übernimmt (als Aasfresser), ist er in den eigenen vier Wänden ein Vorrats-, Hygiene- und Materialschädling. Ein Befall wird lange Zeit nicht erkannt, da Larven und Käfer sehr klein sind und sich meist in Ritzen verstecken. Entsprechend schwierig gestaltet sich auch die Bekämpfung des Speckkäfers.

Der Speckkäfer – ein Steckbrief
  • Familie: Dermestidae
  • mehrere Gattungen und Arten, darunter „Dermestes“ – die eigentlichen Speckkäfer
  • weltweit gibt es ca. 880 Arten, in Mitteleuropa über 60 Arten
  • Käfer sind maximal 10 mm lang
  • Nahrung: vorwiegend trockene, tierische Stoffe (z.B. Haare, Federn, Trockenfleisch)
  • besonders großen Schaden richten die Larven des Speckkäfers an

Merkmale des Speckkäfers

Die länglichen Larven der in Europa vorkommenden Arten können bis zu 20 mm lang werden. Auf dem Rücken besitzen sie büschelartige Borsten. Es gibt Speckkäferarten, deren Larven sogenannte Pfeilhaare besitzen: Diese Haare besitzen am Ende ein pfeilartiges Köpfchen, mit dem sich die Tiere vor Fressfeinden schützen. Für Menschen sind Stiche der Pfeilhaare zwar nicht gefährlich, sie können aber Juckreiz auslösen bzw. bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen führen.

Ausgewachsene Speckkäfer sind zwischen 1,5 mm und 10 mm lang und können fliegen. Sie besitzen einen ovalen Körper mit sich zum Ende hin verdickenden Fühlern. Der Rücken ist bräunlich oder schwarz und kann je nach Speckkäferart sehr unterschiedliche Musterungen aufweisen. Auf der Bauchseite sind die Käfer gelblich weiß.

Welche Schäden richten Speckkäfer an?

Der natürliche Lebensraum von Speckkäfern sind Vogelnester und Laubbäume. Hier sind sie als Aasfresser ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Ist ein ausreichendes Nahrungsangebot vorhanden, zieht es die Käfer jedoch auch in Wohnungen und Häuser, wobei sich die Schädlinge bei einer Temperatur zwischen 18 und 25 Grad besonders wohlfühlen. Die Käfer gelangen durch Fenster oder Luftschächte ins Gebäude.

Der Speckkäfer ernährt sich vor allem von trockenen tierischen Produkten, aber auch trockene pflanzliche Produkte können befallen sein. Auf seinem Speiseplan stehen z.B.:

  • Haare
  • Federn
  • Trockenfleisch
  • Wolle tierischen Ursprungs
  • Pelze
  • Getreideprodukte (eher selten)

Fraßschäden sind demnach vor allem an tierischen Lebensmitteln sowie an Kleidung tierischen Ursprungs zu finden. Außerdem verursachen die Schädlinge Materialschäden, indem sich die Larven zum Verpuppen in weiche Materialien bohren, z.B. aus Holz oder Styropor.

Ist der Speckkäfer gefährlich?

Der Speckkäfer ist keine direkte Gefahr für den Menschen, er überträgt auch keine Krankheiten. Allerdings können die allergieauslösenden Pfeilhaare ein Problem werden und die von den Larven/Käfern betroffenen Lebensmittel sind aus hygienischen Gründen problematisch, da sie durch den Kot verunreinigt werden.

Tipps zum Speckkäfer bekämpfen

Ein Befall mit Speckkäfern bleibt lange unbemerkt. Die Larven und Käfer verstecken sich gern in dunklen Ritzen oder Spalten, z.B. hinter Fußleisten. Die Bekämpfung ist daher oft langwierig und zieht sich unter Einbeziehung von Reinigung und dem Einsatz nichtchemischer Mittel über mehrere Wochen.

Folgende Maßnahmen helfen bei der Bekämpfung des Speckkäfers:

  • Gründliche Reinigung der Wohnung, insbesondere an schwer zugänglichen Stellen, wo sich die Larven gern verstecken, z.B. hinter Fußleisten oder unter Teppichen.

 

  • Alle befallenen Lebensmittel sofort draußen entsorgen.

 

  • Befallene Kleidungsstücke: Sofern es das Material zulässt, bei 60 °C waschen oder chemisch reinigen lassen. Alternativ für 7 Tage bei mindestens -18 °C einfrieren.

 

  • Einsatz von Fressfeinden: Dazu gehören z.B. Schlupfwespen oder Raubwanzen. Sie nutzen die Larven als Nahrung für ihren eigenen Nachwuchs. Sind keine Speckkäfer-Larven mehr vorhanden, verschwinden die Fressfeinde von selbst.

 

Wichtig bei der Bekämpfung sind auch Vorsorgemaßnahmen, um den Speckkäfern den Aufenthalt in der Wohnung so unattraktiv wie möglich zu gestalten. Dazu gehören die verschlossene Lagerung aller tierischen Lebensmittel und der Entzug von Versteckmöglichkeiten, indem Ritzen mit Silikon abgedichtet werden. Die Befestigung von Fliegengittern an Fenstern, Türen oder Luftschächten kann ebenfalls nützlich sein.

Sollte diese Maßnahmen-Kombination nicht helfen, können Sie natürlich auch A.S.S. Schädlingsbekämpfung mit der Beseitigung der Speckkäfer beauftragen. Wir wenden zum Ausmaß des Befalls und zur Käferart passende Maßnahmen an und achten darauf, dass die Mittel einerseits effektiv, andererseits aber auch gesundheits- und umweltverträglich sind.

Bildquelle: Adobe Stock – Henrik Larsson

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