Die Schwebfliege: natürliche Feindin von Blattläusen & Spinnmilben

Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor?

Sie sind mit Kollegen auf einen Kaffee oder ein kühles Feierabend-Bier verabredet. Und wie im Sommer üblich, tummeln sich nicht nur Menschen, sondern auch allerhand Insekten im Biergarten. Plötzlich macht Ihr Tischnachbar eine fahrige Geste und schimpft über Wespen. Alle sind alarmiert, werden aber kurz darauf stutzig – denn die vermeintliche Wespe verhält ziemlich untypisch. Schnell wird klar: falscher Alarm. Es handelt sich nämlich nicht um eine Wespe, sondern um eine Schwebfliege. Was es mit den Tierchen auf sich hat und wir sie uns im Garten nützlich sein können, erfahren Sie in unserem neuen Beitrag.

Was ist eine Schwebfliege?

Schwebfliegen werden auf den ersten Blick gern mit Wespen verwechselt. Kein Wunder – denn mit ihren schwarz-gelben Streifen sehen sie den verbreiteten Plagegeistern sehr ähnlich. Anders als die Wespe gehört die Schwebfliege aber – ihr Name sagt es bereits – zur Unterordnung der Fliegen. Schwebfliegen zeichnen sich durch ihre besonderen Flugkünste aus und können, ähnlich wie der Kolibri, quasi auf einer Stelle in der Luft „schweben“. In so einem Moment schwingen die Flügel bis zu 300 Mal pro Sekunde.

Sind Schwebfliegen gefährlich?

Die optische Ähnlichkeit zur Wespe kommt nicht von ungefähr: Mit dieser auffälligen Färbung schützen sich Schwebfliegen vor ihren natürlichen Fressfeinden. Anders als Wespen sind sie für den Menschen aber völlig harmlos. Schwebfliegen besitzen weder einen Stachel noch einen Stech- oder Saugrüssel, mit dem sie uns zu Leibe rücken könnten. Stattdessen verfügen die Insekten über feine Mundwerkzeuge, sogenannte Tupfer, mit denen sie Blütenpollen oder Nektar einsaugen. Besonders gern mögen sie Doldenblütler wie Bärenklau oder Wiesen-Kerbel, aber auch Huflattich- und Himbeerblüten werden gern aufgesucht. Bedeutet also: Auf dem Speiseplan der Schwebfliege stehen weder unser Blut noch unsere Speisen oder Getränke.

Die Schwebfliege als ökologische Schädlingsbekämpferin

Während die ausgewachsenen Tiere ausschließlich von Pollen und Nektar leben, ist die Nahrung der Schwebfliegen-Larven eine ganz andere. Junge Schwebfliegen leben häufig räuberisch oder parasitär. So haben sich rund 100 der in Deutschland heimischen Arten auf das Vertilgen von Blattläusen spezialisiert. Und da die Weibchen ihre Eier gezielt in der Nähe von Blattlauskolonien ablegen, finden die Larven Nahrung im Überfluss.

Schon gewusst? Ein einzelnes Weibchen kann mehrere hundert Eier legen. Nachdem die Schwebfliegen-Larven geschlüpft sind, betätigen sie sich als Hochleistungs-Schädlingsbekämpfer und verspeisen bis zu ihrer Verpuppung mehrere hundert Blattläuse.

Schwebfliegen – kleine Insekten mit großem Nutzen

Die Schwebfliege gehört zu den wichtigsten natürlichen Feinden von Blut- und Blattläusen. Auch Blattwespenlarven, Schildläuse und Spinnmilben stehen auf dem Speiseplan ihrer Larven. Da die Schwebfliege ihre Eier sehr früh im Jahr ablegt, werden Schädlinge bereits durch die erste Larvengeneration bekämpft und die Population wirksam eingedämmt. Deshalb werden Schwebfliegen nicht nur in Gewächshäusern, sondern zunehmend auch im heimischen Garten zur ökologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt.

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Bildquelle: Adobe Stock – haiderose

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