Pharaoameise

Pharaoameise (Monomorium pharaonis)

2-5 mm, die Arbeiterinnen sind hellbraun, die Geschlechtstiere hingegen unterscheiden sich davon, dass sie Flügel haben und die Männchen schwarz, die Weibchen dunkelbraun sind. Als Ursprungsland wird Indien angenommen. Ihren Namen verdankt sie dem Umstand, daß ihre erste wissenschaftliche Beschreibung anhand von Exemplaren vorgenommen wurde, die an und in den Mumien der ägyptischen Pharaonen gefunden worden sind.

Nach Europa gelangte sie, wie viele andere, heute massenhaft bei uns vorkommenden Schädlingsarten, auf internationalen Transportwegen. Ihre explosionsartige Verbreitung seit Mitte der 80iger Jahre hängt mit den modernen Verbindungswegen innerhalb unserer heutigen Städte, wie Fernheizwege, Stromverkabelungen, U-Bahnschächte u.v.a.m. zusammen. Heute findet man Pharaoameisen häufig in zentralgeheizten Gebäuden, Betrieben und Betriebsstätten. Verschleppung findet u.a. durch Lebensmittel, Tierfutter oder sogar durch Wäsche aus der Wäscherei statt.

Die Pharaoamameisen bevorzugen in erster Linie warme und feuchte Orte. Auf ihrer Nistplatz- und Nahrungssuche werden sie aber nicht selten auch an untypischen trockenen, kühlen Orten angetroffen. Ihre Kolonien nehmen aufgrund ihrer geringen Körpergröße (2-5 mm) meist nur winzige Plätze ein, normalerweise sitzen sie tief in Wandritzen, hinter Fliesen, unter Fußböden, in Holzspalten usw. Bedeutend ist, dass sie beständig ihren Wohnraum erweitern und sogar ins innere von Wänden vordringen. Sie bewegen sich mit Versorgungsleitungen und Verbindungsschächten beständig weiter und vergrößern so permanent ihren Aktionsradius. Eine Kolonie enthält stets eine bedeutende Anzahl eierlegender Weibchen (Königinnen), die sich anders als bei anderen Arten, friedlich zueinander verhalten und selbst auch aktiv sind.

Pharaoameisen gelten als die potentiell gefährlichste gesundheitsschädliche Insektenart Mitteleuropas. Sie sind Überträger von Krankheitskeimen wie Salmonellen, Streptococcen, Staphylococcen u.v.a. Erreger, die u.a. Lebensmittelvergiftungen, Typhus, Paratyphus, Entzündungen der Atemwege, Meningitis, Wundinfektionen, Harnwegsinfektionen und Lungenentzündungen hervorrufen können.

Die Pharaoameise lebt wie andere Ameisen in großen Kolonien. Im Gegensatz zu den meisten anderen Arten, die jeweils nur eine oder einige wenige Königinnen besitzen, gibt es in den volkreichen Kolonien der „Pharaos“ jeweils viele tausend Arbeiterinnen und gleichzeitig bis zu 2000 begattete Königinnen. Neue Kolonien entstehen auf ziemlich einmalige Weise. Ist das ursprüngliche „Nest“ zu klein geworden (dies geschieht bei annähernd 1500 Tieren), verlassen gleichzeitig etliche Arbeiterinnen und Königinnen ihre bisherige Nestanlage und nehmen hierbei jeweils Eier und Puppen in großer Anzahl mit. Die Königinnen schwärmen aus und legen sofort, jede für sich, neue Staaten an. Die „Behausungen“ werden in erster Linie in geschützten dunklen Spalten oder Höhlungen angelegt, am liebsten in der Nähe von Heizungen oder anderen Wärmequellen. In befallenen Gebäuden entstehen auf diese Weise rasch unüberblickbar viele Tochterkolonien (Satellitennester), die häufig Verbindungen zueinander pflegen. Man kann sie als große Familie betrachten, die oft innerhalb eines Gebäudes aufgrund ihrer enormen Fruchtbarkeit ein Heer von vielen Millionen Individuen darstellt. Häufig bestehen unerkannte Verbindungen zu Nestanlagen in Nebengebäuden.

Ekelerregend ist das massenhafte Vorkommen der Ameisen an Nahrungs- und Genußmitteln. Pharaoameisen fressen fast alles. Sie lieben süße Sachen wie Marmelade, Honig, Zucker, Schokolade, Gebäck usw., bevorzugen i.d.R. aber Eiweiß in jeder Form. Hierbei gehen sie äußerst gerne an rohes Fleisch und verarbeitete Fleischwaren, an Käse, Fette, Brot u.a.m. und bedienen sich gerne auch an kosmetischen Produkten. Sie besuchen mit Vorliebe feuchte Substrate. Ihren Eiweißbedarf decken Sie u.a. auch mit Urin, Fäkalien, Sputum (Erbrochenem) sowie an Wundsekreten. Darüber hinaus fressen diese gefährlichen, aufgrund ihrer geringen Größe häufig völlig unterschätzten Hygieneschädlinge auch tote und lebende Insekten und Aas jeder Art. Gefährlich ist, daß sie, um an Eiweißstoffe zu gelangen, auch unter Wund- und Gipsverbände kriechen, und dort an Wunden und entzündlich veränderten Hautpartien fressen. Von Blut, Eiter und Wundsekreten werden sie stark angelockt. Frisch operierte Patienten, speichelnde Säuglinge, vor allem Frühgeborene, schwerkranke und sterbende Patienten werden mit Vorliebe aufgesucht. Bei dieser Nahrungswahl ist es kaum verwunderlich, daß sich Pharaoameisen mit Krankheitskeimen beladen und diese aktiv verschleppen. In Metzgereien, Bäckereien und gastronomischen Einrichtungen gefangene Pharaoameisen trugen häufig relativ hohe Anteile hygienisch bedenklicher Keimarten auf ihrem Körper (Salmonellen u.ä.), vollzogene Krankheitsübertragung konnte bereits in vielen Fällen nachgewiesen werden. An Lebensmitteln ist sie ein äußerst unangenehmer Schädling, vor allem deshalb, weil sie auch in dichteste Verpackungen eindringt und durch Ausscheidungen oder Abstreifungen betroffene Produkte verunreinigt, solcherart unbrauchbar macht und regelrecht „verseucht“. Befallene Lebensmittel sind kaum durch vorbeugende Maßnahmen zu schützen.

Fatal ist die Angewohnheit dieser Ameisen, daß sie selbst in engste Spalten und Ritzen eindringen. Hierbei kontaminieren sie z.B. in Krankenhäusern u.a. Spritzkanülen, Schläuche für Katheder, Intubationsmaterial, chirurgische Instrumente, sterile Packungen und bakteriologische Kulturen in anscheinend dicht verschlossenen Gefäßen. Bekannt für ihre Gefährlichkeit ist die Pharaoameise deshalb, weil sie praktisch jede bekannte Krankheit übertragen kann (Überträger von Hospitalismus-Krankheiten), die sie durch Biss überträgt. Sie selbst aber geht an für sonstige Individuen gefährlichen oder tödlich verlaufenden Krankheiten keinesfalls zugrunde. Erkannte Befälle von Pharaoameisen sind zwar nicht meldepflichtig, müssen aber aufgrund ihrer potenziell sehr hohen Gefährlichkeit als Krankheitsüberträger umgehend, gezielt und umfassend bekämpft werden (Bekämpfungspflicht).

Eine Bekämpfungspflicht für Pharaoameisen ergibt sich aus dem Wortlaut des Infektionsschutzgesetzes (IfSG).

Schädlingsbekämpfung und Vorgehen gegen die Pharaoameise

Die A.S.S Schädlingsbekämpfung geht bereits seit 15 Jahren gegen Schädlinge, Ungeziefer und andere lästige Zeitgenossen vor. Dabei verwenden wir hauptsächlich ökologische und biologische Verfahren. Wenn Sie einen Befall mit der Pharaoameise aus unserem Schädlingslexikon oder auch mit nicht aufgeführtem Ungeziefer feststellen, rufen Sie uns an. Wir kümmern uns darum – natürlich absolut diskret!