Auch wenn es in den meisten Fällen unser Anliegen ist, schädliche Insekten und andere nervende Plagegeister aus dem Haus oder Garten zu bekommen, so liegen uns Tiere allgemein doch sehr am Herzen. Auch unter den Insekten finden sich neben den Schädlingen zahlreiche nützliche Arten, die uns in Haus und Garten wichtige Dienste leisten.
Keine Nahrungsmittel ohne Insekten
Insekten stellen einen unverzichtbaren Teil eines jeden Ökosystems unseres Planeten dar. Ohne sie wäre Leben, wie wir es kennen, auf unserem Planeten nicht möglich.
- Insekten dienen als Nahrungsquelle für andere Tiere. Von Vögeln und Fledermäusen über Frösche und Fische bis zu Mäusen und Ratten bilden Insekten für zahllose Arten die Ernährungsgrundlage.
- Insekten bestäuben Pflanzen und sorgen so dafür, dass wir Korn ernten, Äpfel essen und uns an Blumen erfreuen können. Kein Obst, keine Feldfrucht würde sich ohne Insekten vermehren und wachsen können.
- Insekten beseitigen zahllose Abfallstoffe. Die kleinen Tierchen räumen hinter uns auf. Von Hautschuppen über Nahrungsresten bis zu Kadavern wird alles verwertet und so wieder Teil des natürlichen Kreislaufes.
- Spezielle Insekten beseitigen lästige Insekten, die unsere Pflanzen schädigen. So beispielsweise Marienkäfer, die Blattläuse fressen oder Spinnen, die sich von Kellerasseln, Mücken und Fliegen ernähren.
Doch die Zahl der Insekten nimmt weltweit stetig ab. Besonders in den westlichen Entwicklungsländern ist ein massiver Rückgang zu verzeichnen. Von bis zu 30 Prozent sprechen Experten. Zurückzuführen ist das zum einen auf klimatische Veränderungen, zum anderen auf den flächendeckenden Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Diese vernichten nämlich bei weitem nicht nur Schädlinge, sondern auch zahlreiche andere Insekten.
Mittlerweile setzt jedoch vermehrt ein Umdenken ein. Insektizide werden gemäßigter verwendet, gezielter einsetzt und entsprechend weiterentwickelt, um weniger Kollateralschaden zu verursachen. Zudem haben viele Landwirte und Pflanzenzüchter damit begonnen, Insekten in der Nähe der Felder ein Zuhause zu bieten, damit sich die Populationen erholen können. Das geht auch im heimischen Garten.
Mit einem Insektenhotel können Sie verschiedenen Arten einen Platz zum Leben, Vermehren und Überwintern anbieten. Zudem lassen sich so auch spannende Beobachtungen machen und die Lebensweise der Tiere näher kennen lernen.
Was es beim Bau eines Insektenhotels zu beachten gilt:
- Schilf-, Bambus- und Pappröhren sind gute Materialien für einen Nist- und Überwinterungsplatz und werden unter anderem von Wildbienen gerne bezogen.
- Auch Hartholz, das mit Bohrlöchern in Größen von 3-12 Millimetern versehen ist, eignet sich als Nistplatz. Die Löcher sollten quer zur Maserung des Holzes gesetzt werden. Dass beugt dem Bewuchs durch Pilze vor, die auch die Larven befallen.
- Viele Insektenarten bevorzugen geschlossene Höhlen gegenüber durchgehenden Löchern.
- Um ein Eindringen von Vögeln und anderen Fressfeinden zu verhindern, wird ein Maschendrahtzaun vor das Insektenhotel gespannt.
- Leere Lochziegel sind ein beliebtes Material, aber vollkommen ungeeignet. Wildbienen und Wespen bauen hier keine Nester, denn die Löcher sind viel zu groß. Entsprechend umfangreich wäre der Materialbedarf.
- Gasbetonsteine sind ungeeignet, da diese Feuchtigkeit aufnehmen. Durch diese wird das Wachstum von Pilzen gefördert, die schließlich die Larven befallen.
- Ebenso dienen Kiefernzapfen, Rindenstücke, Holzsplitter, Heu und Stroh nur einer schönen Optik, entsprechen aber den Anforderungen der Insekten nicht.
- Das Insektenhotel im Winter auf keinen Fall an einen warmen und trockenen Ort bringen – es sollte am vorherigen Standort verbleiben. Die Larven sind sonst davon überzeugt, dass der Winter vorüber ist und schlüpfen viel zu früh.
Insektenhotels sind eine einfache und kostengünstige Maßnahme, um den nützlichen Gartenhelfern etwas unter die Arme zu greifen. Wer Insekten noch weiter unterstützen möchte, sorgt zudem für Wildblumen und einen naturbelassenen Garten. So finden Bienen, Käfer und Wespen ein reichhaltiges Nahrungsangebot und können gut leben.
Bildquellen: © Pixarbay | Marzena7, biollama