Die großen Brummer sind bei vielen Menschen gefürchtet, wirken sie doch allein schon aufgrund ihrer Große bedrohlich. Wird noch dazu ein Hornissennest am Haus entdeckt, ist die Panik meist groß. Doch wie verhält man sich am besten, wenn man solch ein Nest entdeckt?
Hornissen – ungefährliche Nützlinge
Die großen Insekten ernähren sich von:
- anderen kleineren Insekten
- Baum- und Pflanzensäften
- Fallobst
Andere süße Mahlzeiten, wie bspw. Kuchen oder Eis, die bei Wespen sehr beliebt sind, stehen bei den Hornissen nicht auf dem Speiseplan.
Hornissen sind ein wichtiges Glied im ökologischen Gleichgewicht. Um ihre Brut aufzuziehen, benötigen sie tierisches Eiweiß und dieses schnappen sich die Tiere meist von Gartenschädlingen. Befindet sich also ein Hornissenvolk im Garten, gibt es weniger Belästigung durch Wespen, Stechmücken oder Bremsen und die Schädlingsanzahl wird auf einem niedrigen Level gehalten. Pro Tag vertilgt ein großes Hornissenvolk ca. 500 Gramm Insekten.
Hornissen töten, jagen oder verletzen – alles verboten!
Hornissen stehen unter Naturschutz, da ihre Bestände stark dezimiert sind. Sie dürfen die Tiere demnach weder jagen, verletzten oder töten. Dementsprechend ist es auch verboten, ein Hornissennest zu entfernen. Das führt aber in den meisten Fällen zu einem Konflikt, denn kaum jemand ist begeistert davon, wenn er am eigenen Haus oder innerhalb von Gebäuden ein Nest entdeckt.
Fakt ist: Ein Hornissennest zu entfernen oder umzusiedeln, ist nur in Ausnahmefällen gestattet und darf nur von einem Fachmann durchgeführt werden, der sich mit der Umsiedelung dieser Tiere auskennt. Dazu gehören:
- Schädlingsbekämpfer
- Hornissenberater
- Imker
- Spezialisten von der Feuerwehr (nur mit gesonderter Ausbildung)
Der erste Ansprechpartner ist die für den Landkreis oder die kreisfreie Stadt zuständige Naturschutzbehörde. Die Entfernung bzw. Umsiedlung des Nests ist aber in der Regel nur möglich, wenn unmittelbar Gefahr von den Tieren ausgeht. Es ist auch möglich, vom Fachmann Hilfsmittel anbringen zu lassen, z.B. eine Sichtblende oder eine Flugumleitung, sodass die Hornissen keine Gefahr mehr darstellen.
Friedliches Miteinander ist möglich: Wie verhält man sich am besten bei einem Hornissennest?
Die Insekten sind im Allgemeinen friedlich und reagieren nur angriffslustig, wenn sie sich bedroht fühlen bzw. wenn eine unmittelbare Bedrohung für das Nest bemerkt wird. Wenn Sie sich also in Nestnähe nicht hektisch verhalten und die Tiere nicht mit Handbewegungen oder Ähnlichem verscheuchen, ist ein friedliches Zusammenleben durchaus möglich.
Weitere Tipps zum Verhalten bei einem Hornissennest:
- Bereich um das Hornissennest mit Absperrband markieren, um dem Nest nicht zu nah zu kommen
- Erschütterungen am Nest vermeiden
- Nesteingang nicht versperren
- Fliegengitter am Fenster befestigen, sofern sich das Nest in Fensternähe befindet
Bereits bei den ersten Frösten im Herbst sterben die Hornissen – bis auf die neue Jungkönigin. Sie sucht sich außerhalb des Nests einen frostfreien Ort zum Überwintern. Das verlassene Nest dürfen Sie entfernen, dann droht auch keine Gefahr mehr.
Hornissen bauen sich übrigens jedes Jahr ein neues Nest und kehren nicht wieder in das alte Nest zurück.
Bildquelle: Adobe Stock – Michael Tieck