Die Spinnmilbe: Eine Gefahr für Nutz- und Zierpflanzen

Spinnmilben werden meist über neu gekaufte Pflanzen eingeschleppt. Sichtbar wird ein Befall aber erst, wenn draußen die Temperaturen fallen und wir wieder die Heizung aufdrehen. Bei trockener Wärme sind Spinnmilben nämlich besonders aktiv und können an der befallenen Zimmerpflanze großen Schaden anrichten. Im schlimmsten Fall stirbt das Gewächs ab und die Spinnmilben wandern auf eine benachbarte Pflanze über.

Wie erkenne ich einen Spinnmilbenbefall?

Die Gemeine Spinnmilbe ist nur einen halben Millimeter groß und für das menschliche Auge kaum sichtbar. Sie hat einen hellgelb bis rötlich gefärbten Körper und hinterlässt überall dort, wo sie ihr Unwesen treibt, feine Gespinste. Liegt ein Spinnmilbenbefall vor, entwickelt die betroffene Pflanze schnell helle Sprenkeln auf den Blattoberseiten. An diesen Stellen hat die Spinnmilbe zuvor mit ihrem “Saugstachel” in die Pflanzenzellen eingestochen und ihnen den Saft abgesaugt. Die Folge: Die Blätter trocknen langsam aus, verfärben sich und sterben schlussendlich ab.

Schon gewusst? Es gibt über 1.200 Spinnmilben-Arten, davon gelten etwa 8 Prozent als Schädlinge. Die Gemeine Spinnmilbe ist allerdings die einzige Art, die an befallenen Pflanzen die typischen Gespinste anlegt. Ihre Artgenossinnen, z.B. die Orchideen-Spinnmilbe oder die Kakteen-Spinnmilbe, treten zwar ebenfalls in der Wohnung auf, hinterlassen aber keine so offensichtlichen Spuren.

Spinnmilben bekämpfen: Warum treten die Schädlinge gerade im Herbst und Winter vermehrt auf?

Spinnmilben fühlen sich erst bei warmer, trockener Luft so richtig wohl. Die Luft aus unseren Heizungen erfüllt genau diese Kriterien. Dadurch entsteht binnen kurzer Zeit ein reges Treiben auf der Fensterbank.

Feuchtigkeit haben Spinnmilben hingegen gar nicht gern. Um einem Spinnmilbenbefall vorzubeugen, sollten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig mit einem Zerstäuber einsprühen. Insbesondere bei Gewächsen wie der Zimmer-Azalee, dem Gummibaum, diversen Fuchsien- und Palmenarten hat sich diese Taktik bewährt. Sollte Ihre Pflanze trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Anzeichen eines Spinnmilbenbefalls entwickeln, ist Eile geboten: Isolieren Sie sie schnellstmöglich von den anderen Zimmerpflanzen und leiten Sie wirksame Bekämpfungsmaßnahmen ein.

Wie kann ich Spinnmilben in der Wohnung bekämpfen?

Da Spinnmilben eine Abneigung gegen Feuchtigkeit haben, lohnt es sich, die betroffene Pflanze gründlich mit Wasser abzubrausen. Danach stülpen Sie einen Folienbeutel über die Krone und verschließen ihn dicht über dem Topfballen. Nun kommt die Pflanze zurück auf die Fensterbank – aber in guter Entfernung zu Ihren anderen Gewächsen, damit sich der Befall nicht ausweitet. Drehen Sie die Heizung regelmäßig auf: So herrscht unter der Folie eine konstant hohe Luftfeuchtigkeit, die dafür sorgt, dass die Spinnmilben nach kurzer Zeit absterben. Warten Sie mindestens zwei Wochen, bevor Sie die Folie wieder entfernen und belassen Sie Ihre Pflanze noch eine Weile allein – zumindest so lange, bis Sie sicher sein können, dass das Spinnmilben-Problem erledigt ist.

Spinnmilben bekämpfen: Was mache ich, wenn ein Spinnmilbenbefall in Garten oder Gewächshaus vorliegt?

In Garten und Gewächshaus lohnt sich das Ausbringen von Raubmilben oder anderen räuberisch lebenden Insekten. Diese werden direkt auf der befallenen Pflanze platziert und beginnen sofort, die Spinnmilben und deren Eier zu vertilgen. Ein großer Vorteil: Bei gutem Nahrungsangebot vermehren sich die Nützlinge von selbst, sodass die Spinnmilben-Population innerhalb kurzer Zeit zurückgeht und keine Schäden mehr anrichten kann.

Sie möchten gern mehr über die ökologische Bekämpfung der Spinnmilbe erfahren? Dann werfen Sie gern einen Blick auf unseren nächsten Artikel – dort stellen wir Ihnen einen (weiteren) Nützling vor, der beim Kampf gegen Spinnmilben wahre Wunder wirkt.

 

Bildquelle: Adobe Stock – Andrii Zastrozhnov

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