Der Kohlweißling – ein Schädling in unscheinbarem Gewand

Dem einen oder anderen Schädling sieht man seinen schlechten Ruf direkt an. Allein schon wegen ihres charakteristischen Äußeren empfinden wir Schaben, Schmeißfliegen, Zecken und viele andere Tiere als besonders eklig. Daneben gibt es aber auch Schädlinge, die wir auf den ersten Blick gar nicht als solche einordnen würden. Gerade der Kohlweißling gilt mit seiner unschuldig weißen Färbung als besonders schöner Schmetterling – richtet im Gemüseanbau jedoch großen Schaden an.

Kohlweissling Schaedlingsbefall

Woran erkenne ich den Kohlweißling und wie sieht er in seinen verschiedenen Entwicklungsstadien aus?

Der Kohlweißling gehört zu den verbreitetsten Tagfaltern weltweit. Man unterscheidet zwischen zwei Arten: dem Großen Kohlweißling und dem Kleinen Kohlweißling. Der charakteristische Name rührt daher, dass beide verschiedene Kohlsorten befallen. Allerdings ist der Große Kohlweißling als Gemüseschädling deutlich weniger gefürchtet als sein kleinerer Artverwandter.

 

Großer Kohlweißling Kleiner Kohlweißling
Aussehen ·       weißgelbliche Färbung

·       Vorderflügel mit schwarzen Spitzen

·       Weibchen kontrastreicher gefärbt mit je zwei schwarzen Punkten auf der Flügeloberseite

·       leicht gelbliche Färbung

·       blassere Zeichnung

·       Vorderflügel mit schwarzen Spitzen

·       Weibchen mit je zwei schwarzen Punkten auf der Flügeloberseite

Flügelspannweite ·       4 – 6 cm ·       4 cm
Raupen ·       bis zu 4 cm lang

·       gelbgrüne Färbung mit schwarzen Flecken

·       2,5 cm lang

·       grünliche Färbung mit gelben Flecken / Streifen

Saison ·       April bis Oktober ·       April bis Oktober

 

Beide Arten bevorzugen sonnige Brachflächen, Gärten und Parkanlagen. Anders als bei vielen anderen Insekten überwintern die Puppen des Kohlweißlings nicht im Erdreich, sondern in 2 bis 3 Metern Höhe – vorwiegend an Bäumen und Zäunen oder in Mauernischen.

Kohlweißling bekämpfen: Warum gilt der Schmetterling eigentlich als Schädling?

Erwachsene Kohlweißlinge ernähren sich von Blütennektar und sind für die Ernte im Grunde harmlos. Problematisch sind vielmehr seine gefräßigen Raupen: Diese richten enorme Schäden an senfölhaltigen Pflanzen an. Dazu gehören vor allem Kohlsorten wie Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Rotkohl und Weißkohl. Grund dafür ist, dass sie nicht nur den typischen Lochfraß an den Kohlblättern verursachen, sondern bis in die Kohlköpfe eindringen und diese mit ihrem Kot verschmutzen. Häufig führt dies zum Absterben der Pflanze.

Kohlweißling Raupe bekämpfen: Welche Hausmittel kommen infrage?

Der Kohlweißling heftet seine Eier direkt an die Unterseite der Kohlblätter. Der Hauptschaden wird meist von der im Juni bis September auftretenden zweiten Generation verursacht. Deshalb sollten alle Bekämpfungs- und Vorbeugungsmaßnahmen noch vor dem Schmetterlingsflug stattfinden.

 

 

Befall durch Kohlweißling Raupe vorbeugen

 

Monokulturen sind besonders anfällig für einen Schädlingsbefall. Zur Vorbeugung gegen den Kohlweißling sollten Sie Ihre Kohlgewächse in Mischkulturen anbauen – beispielsweise zusammen mit Tomaten, Dill, Sellerie oder Lauch. Das starke Aroma dieser Pflanzen hält den Kohlweißling auf Abstand. Auch frühzeitig angebrachte Kulturschutznetze hindern den Falter daran, seine Eier an den Kohlblättern abzulegen.

 

Kohlweißling Raupe bekämpfen

 

Dem Kohlweißling lässt sich auch ohne schädliche Insektizide gut beikommen. Eine einfache Methode ist es, die Raupen abzusammeln und auf entfernte Pflanzen umzusiedeln. Das sollte jedoch unbedingt vor der Entwicklung der Kohlherzen geschehen, damit sich die Raupen nicht darin verkriechen können. Sinnvoll ist es natürlich auch, die natürlichen Feinde des Kohlweißlings anzulocken – insbesondere Vögel oder Schlupfwespen.

Schädlingsproblem in Haus oder Garten? Wir helfen.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ist es ratsam, die Blattunterseiten Ihrer Kohlpflanzen regelmäßig auf die hellgelben Eier des Kohlweißlings zu überprüfen. Bestenfalls wird ein Befall so von vorneherein verhindert – und somit auch die Schäden, die die Raupen des Kohlweißlings anrichten. Sollten Sie Fragen zu einem konkreten Schädlingsfall haben oder eine Beratung wünschen, sprechen Sie uns jederzeit gern an. Wir helfen Ihnen bestmöglich weiter.

Bildquelle: Adobe Stock – Revilo Lessen

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