Motten sind nicht nur im Kleiderschrank zu finden

Fast jeder kennt die Mittelchen: Der Duft von Lavendel, Steinklee, Zedernholz, Holunderholz, Citronella, Nelken, Kaffeebohnen oder die berühmten Mottenkugeln. Ihr Geruch soll Motten davon abhalten, sich in dunklen Kleiderschränken und -truhen einzunisten und hochwertige Textilien aus Naturfasern zu zerfressen. Sind jedoch Kleidungsstückte schon befallen, müßten diese Gerüche so intensiv sein, dass sie auch uns Menschen vertreiben würden.

Motten verursachen im Kleiderschrank großen Schaden

Motten verursachen Lochfraß und Kahlstellen an Textilien, Pelzen und Teppichen. Die Tierchen bevorzugen vor allem Wolle und Stoffe mit einem Wollanteil von mindestens 20%, Wollteppiche, Pelze und Federn. Denn Kleidermotten sind die bedeutsamsten Textilschädlinge, weil die Anzahl der Larven sehr groß sein kann. Die ungestörte Lagerung von Wolltextilien liefert den Motten ideale Bedingungen zur Massenvermehrung.

Motte

Besonders gefährdet sind Wolltextilien, die ungereinigt und ungewaschen längere Zeit aufbewahrt werden, denn Schweißgeruch und Hautschuppen wirken besonders anziehend. Die Kleidermotte stammt ursprünglich aus Afrika und ist weltweit verbreitet. Die eher flugfaule Motte unterscheidet sich von anderen Schmetterlingen durch den ruckelnden Zickzack-Flug. Da die Kleidermotten lichtscheu sind, werden dunkle geschützte Stellen bevorzugt.

Motten sind auch Lebensmittelschädlinge

In Deutschland sind die Dörrobst- und die Mehlmotte, die am häufigsten verbreiteten Arten der Lebensmittelmotten. Lebensmittelmotten sind kleine Falter oder Schmetterlinge, die feuchtwarme, dunkle Räume mögen. Sie werden in die Küche meistens über Nahrungsmittel wie Mehl, Nüsse, Getreide, Schokolade oder Gewürze eingeschleppt, in denen sie ihre Eier abgelegt haben. Die Motte legt bis zu 200 Eier ab.

Lebensmittelmotten fliegen auch durch offene Fenster in die Wohnung und Lagerstätten. Die Lebensmittelindustrie kann sich nur schwer vor ihnen schützen, weil bei der Behandlung der Lebensmittel keine Insektizide mehr eingesetzt werden dürfen. Motten selbst übertragen keine Krankheiten. Allerdings verkoten sie als Raupe die Nahrung und können eventuell Milben und Pilze mit sich tragen, die bei Menschen zu allergischen Reaktionen oder Magen- und Darmerkrankungen führen können. Einmal in einen Vorratsschrank eingedrungen, sind dort binnen kürzester Zeit alle Lebensmittel verunreinigt. Nüsse, Backwaren, Hülsenfrüchte, Dörrobst und Getreidewaren werden gefressen und verspannt.

Kurzes Mottenleben: Obwohl sie nicht lange leben – die Mehlmotte erreicht beispielsweise ein Alter von maximal zwei Wochen – können sie in dieser kurzen Zeit großen Schaden anrichten.

Vorratsschädlinge verunreinigen Lebensmittel und machen sie unbrauchbar

Motten sind extrem kälteempfindlich; entwickeln sich also bei Zimmertemperatur äußerst schnell (das Einfrieren von Kleidungsstücken kann in manchen Situationen auch hilfreich sein.) Die Entwicklung vom Ei zum Falter erfolgt bei diesen günstigen Bedingungen innerhalb von zwei Monaten. Unter diesen Verhältnissen können im Jahr zwei bis drei neue Generationen entstehen.

Um Motten gar nicht erst zum Problem werden zu lassen, sollten gelagerte Lebensmittel gut verschlossen und regelmäßig kontrolliert werden. Ist der Haushalt allerdings schon von Motten befallen, helfen Mottenkugeln allein nicht mehr weiter. Jetzt muss ein Schädlingsbekämpfer dafür sorgen, dass alle befallenen Stellen gründlich gereinigt werden und keine Eier im Haus zurück bleiben.

Bildquelle: © pixabay.com

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